Märtel's Naturfotografie / Wandern und Unterwegs-Sein Blog


Schön, dass du hier bist! Ich bin Martin Ziegler, leidenschaftlicher Landschaftsfotograf und liebe es in der Natur und allgemein unterwegs zu sein. Auf meinem Blog nehme ich dich mit auf meine fotografischen und sportlichen Reisen – von nebligen Morgenstunden in den Alpen über dramatische Lichtstimmungen an der Küste bis hin zu versteckten Orten, die oft übersehen werden. 


Ich freue mich auf deinen Besuch auf meinem Blog und dir etwas aus meinem Leben weitergeben zu können ganz nach dem Motto: 

"Tue Gutes und dir wird Gutes widerfahren"
Tourenbericht und Wandertipp: Scuol - S-Charl - Pass dal Fuorn

Tourenbericht und Wandertipp: Scuol - S-Charl - Pass dal Fuorn

Wie ich bereits in der Einleitung zum Blog geschrieben habe, bin ich auch oft zu Fuss unterwegs. Ich werde besondere Wanderungen, dass können auch etwas längere sein ;), hier auf meinem Blog mit euch teilen. 

Ich liebe wildromantische Täler, die abgelegen sind und wo man auch längere Zeit einmal einsam durch die schöne Landschaft wandern kann. Dabei halte ich immer dort Rast, wo es mich einfach am Wegesrande hinzieht, das muss nicht immer eine Bank sein, es kann auch einfach mal eine schöne Wiese sein oder am Rande eines Baches dem Rauschen zuhören. Doch genug von mir geredet, hier der Tourenbericht der dir eine Idee für eine Wanderung geben kann, gespickt mit vielen Informationen und Tipps und Tricks von Märtel. 

Ach bevor wir starten und weil man das heute so machen muss: Ich übernehme hiermit keine Verantwortung über die Richtigkeit der Informationen und appelliere an den gesunden Menschenverstand und Umgang und Respekt mit der Natur, bevor man diese Wanderung in Angriff nimmt. Zudem ist genügende Fitness und Erfahrung für Bergwanderungen und eine korrekte Ausrüstung notwendig.

Tourenbericht Wanderung Scuol - Val S-Charl - Fuorcla Funtana da S-Charl - Pass dal Fuorn / Ofenpass (Unterengadin / Graubünden)

Wanderung gemacht am: 31.Mai 2025

Link zur Wanderung auf swisstopo (Auf der Wanderung hat man mehrheitlich keinen Mobilfunkempfang, daher die Karte gleich auf das Smartphone für die Offline-Nutzung herunterladen oder eine physikalische Karte mitnehmen: https://swisstopo.app/i/5/MME9EAQK#

Notwendige Ausrüstung für diese Wanderung: www.sac-cas.ch

Wetterbedingungen: Heiter oder leicht bewölkt / keine Gewitter oder Niederschläge vor oder während der Wanderung angesagt www.meteoschweiz.admin.ch

Klassizifierung laut SAC: T2 -> Link zu den Klassifizierungen Schweiz

Spezielle Informationen: Gemeinde Scuol Öffnung Strasse (weiter unten genauer beschrieben)

Fahrplan RhB / Postauto: www.sbb.ch

Die Wanderung ist rund 25km lang und steigt rund 1400hm und der Abstieg ist rund 410hm. Die Wanderzeit wird durch swisstopo auf rund 7,5h berechnet. Wir haben es in 7h reiner Wanderzeit geschafft. Aufgrund der Dauer und der grossen Tagesdistanz der Wanderung starten wir zwischen 6 und 7 Uhr morgens, Ende Mai ist es bereits sehr hell und die Sonne erblicken wir bereits um ca. 6 Uhr. So haben wir später noch etwas mehr Zeit für eine Mittagsrast oder etwas Reserve-Zeit falls wir einen Abstecher machen möchten. Für die Pausen raten wir spätestens alle 2 Stunden eine Pause von 15min einzulegen und am Mittag für mindestens eine Stunde. 

Wir starten die schöne Wanderung in Scuol im Unterengadin. Hierhin kommt man entweder mit dem Auto oder auch mit dem Zug. Der Bahnhof Scuol bildet der Endbahnhof der Rhätischen Bahn im Unterengadin. Wenn wir bereits um 6 Uhr starten möchten, reisen wir idealerweise schon einen Tag früher nach Graubünden. 

Das Höhenprofil verteilt auf die 25km lange Strecke zeigt einen relativ konstanten Anstieg auf der Strecke.

Bereits der Weg runter zum Inn ist ein Highlight und wir gehen durch das wunderschöne Dorf mit vielen Häusern im typischen Engadiner-Stil mit vielen Malereien und Verzierungen. Scuol lohnt sich zudem ideal auch für einen Wellness-Trip, hier gibt es auch ein Thermalbad, falls das Wetter mal schlecht ist oder man nach der Wanderung etwas entspannen möchte. 

Ist dir schon mal aufgefallen, dass die Engadiner Häuser kaum gerade Wände haben?

Das Dorf von Scuol im Unterengadin / Engiadina Bassa

Über die Brücke des Inn und dann kommt bereits die erste Steigung durch den Wald, hier empfiehlt es sich die Wanderstöcke bereits auszupacken, da der Weg etwas sandig und kiesig ist. Eventuell kommen hier bereits die ersten Pferde entgegen. In der Nähe von San Jon erblicken wir zwischen den Bäumen den mächtigen Piz Lavatscha, den wir später auch noch aus anderen Perspektiven sehen werden. Dieser Berg hat einen riesigen Einfluss auf den Zugang zum Tal. 

Der Piz Lavetscha von der (noch) geteerten Strasse aus gesehen.

Wir kommen erstmals auf die Strasse die ins Val S-Charl führt, hier machen bei der Barriere die vielen grossen Warn-Schilder klar, hier sollte man bei laufendem oder drohendem Gewitter auf keinen Fall ins Tal gehen oder fahren. Hier herrscht oft Murgang und Steinschlaggefahr. Glücklicherweise ist die Barriere offen und das Wetter war einige Tage vor und auch heute super, so dürfen wir die Barriere passieren. 

Auf der Gemeinde-Webseite findet man mehr Informationen: https://www.scuol.net/de/informationen/aktuelles.html/212/news/3859

Ab hier gehen wir auf der (noch) geteerten Strasse immer weiter Taleinwärts. Schon bald sind wir auf einer Kiesstrasse und uns wird klar, hier herrscht wirklich grosse Gefahr bei einem Murgang. Die Strasse scheint relativ neu ausgeebnet und das Tal sieht bestimmt nach jedem Gewitter wieder etwas anders aus. Wir passieren diesen Bereich trotz Top-Wetter mit etwas Zug und legen die erste Rast erst nach diesem Punkt ein. (ca. 2-2.5h nach Start von Scuol)

Sehr grosse Murgangstelle mit Blick ins Tal.

Ein Wegweiser weist den Weg in den trockenen Föhrenwald und wir passieren eine kleine Fussgänger-Hängebrücke. 

Kurze Fussgänger-Brücke im Föhrenwald. Murgangstelle

Nach ca. 3-3.5h und bereits einigen Highlights auf dieser Strecke kommen wir im kleinen Bergdorf S-Charl an. Bereits vor dem Dorf geniessen wir das Rauschen des wildromantischen Baches Clemgia. Das Dorf ist bereits seit 1920 nicht mehr ganzjährig bewohnt und kann im Winter nur mit Tourenski oder Schneeschuhen erreicht werden.

Der Weiler S-Charl ist nur im Sommer bewohnt und wird hauptsächlich noch touristisch genutzt.

Bis hier könnte man die Wanderung auch mit dem Auto oder Postauto auch etwas abkürzen. In S-Charl gibt es zusätzlich ein Restaurant, wo wir einkehren können. Wir haben uns auf dieser Tour aus dem Rucksack verpflegt. Fahrplan Postauto: www.sbb.ch

Wir verlassen das kleiner Dorf und auch jetzt steigt der Wanderweg weiter relativ konstant bis zur Alp Astras und wir sehen einige Murmeltiere aus nächster Nähe.

Der Weg in Richgung Alp Astras mit vielen Murmeltier-Verstecken rechts und links am Wegrande.

Auf dem Weg bis zur Alp Astras gibt es übrigens einige Trinkbrunnen wo wir Wasser fassen können. Bei der Alp Astras füllen wir dann unsere Flaschen nochmals für die spätere Mittagsrast. Bis hier befindet sich der Weg auf einer Alp-Strasse (Schotter) und man befindet sich mehrheitlich im Wald, dieser lichtet sich jedoch kurz vor der Alp Astras und die Sonne brennt an diesem sehr warmen Sommertag runter. Zeit um erneut Sonnencreme aufzutragen und den Schutz vor UV-Strahlung durch eine leichte, atmungsaktive Wanderjacke zu ergänzen. 

Blick zurück ins Val S-Charl mit der Alp Astras im Vordergrund. Hier befinden wir uns bereits oberhalb der Waldgrenze.

Angekommen auf der Alp Astras: Hier biegt man dann Richtung Ofenpass (oder auch Pass dal Fuorn auf Rätromantisch genannt) ab. Nach weiteren 300hm Aufstieg erreicht man die Fuorcla Funtana da S-Charl, dass ist gleichzeitig auch der anspruchvollste Teil der Wanderung. Oben angekommen eröffnet sich das wundervolle Panorama ins Val Müstair und den Schweizerischen Nationalpark und es liegt hier noch ein wenig Schnee von den letzten Schneefällen im Mai.

Wusstest du, dass der Nationalpark im Unterengadin der einzige offizielle Nationalpark der Schweiz ist?

Blick ins Val Müstair / Münstertal von der Fuorcla Funtana da S-Charl. Hier liegt der Schweizerische Nationalpark

Die Rösti auf dem Gaskocher und ein Kaffee sind definitiv eine verdiente Mahlzeit. Wir geniessen noch die Sonne und brechen nach ca. einer Stunde Pause wieder auf. 

Auch die Flora ist bereits kräftig am Blühen. Enzian / Geniana

Ab hier geht es gemütlich runter zum Ofenpass in ca. einer Stunde Wanderzeit ab der Fuorcla. Auch auf dieser Seite des Berges wird klar, dass hier oft grosse Gesteinsmassen in Bewegung sind und wir passieren wieder Murgangstellen. 

Murgangstelle auf dem Weg zum Ofenpass.

Von der Passhöhe nehmen wir das Postauto zurück nach Zernez und fahren anschliessend mit der Rhätischen Bahn zurück nach Scuol. Dies dauert mit Umsteigen gerne rund 2 Stunden und das Postauto kann im Sommer sehr voll sein. Um ca. 17 Uhr sind wir zurück in Scuol und geniessen am Kiosk ein wohlverdientes Eis und wir schauen uns noch einmal das malerische Dorf auf dem Rückweg zum Campingplatz an, wo wir übernachten werden. 

Pass dal Fuorn / Ofenpass Passhöhe

Märtel's Fazit zur Wanderung: Wundervolle Wanderung mit vielen Naturhighlights. Dank dem gut ausgebauten Weg in der Klassifizierung T2 ist dieser trotz der grossen Distanz in einem Tag und ohne spezielle Ausrüstung machbar. 

Falls du Fragen zur Wanderung oder zu meiner Arbeit hast, melde dich ungeniert direkt bei mir :) 

Ich wünsche dir viel Spass im Unterengadin und allgemein beim Unterwegssein in der Natur. 

(Warum dieser Blog Märtel's Blog heisst, verrate ich dir im nächsten Beitrag)

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